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Poschinger Glasmanufaktur seit 1568
Die Existenz von Glashütten im Raum Zwiesel/Frauenau wird erstmals 1420 belegt. Da das Benediktinerkloster Niederaltaich die Region aber bereits im zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts besiedeln lässt, wird vermutet, dass bereits lange vor 1420 Glashütten betrieben werden. Demnach fällt die Gründung der Hüttengüter Rabenstein und Frauenau wohl auf die Mitte des 14. Jahrhunderts.
Die Poschinger werden seit dem 12. Jahrhundert immer wieder urkundlich erwähnt: als Richter, Patrizier, Ratsbürger, Bürger und Gewerbetreibende sowohl in Straubing als auch in Deggendorf und Regensburg. Seinen Dienst als Pfleger gibt Joachim Poschinger am 10. Juli 1568 auf, um das Glashüttengut Zadlershütte bei Frauenau zu erwerben. Er macht die Zadlershütte so erfolgreich, dass er 1582 eine zweite Hütte bauen kann. Dort wird Spiegel- und Fensterglas, Brillen- und Hohlglas hergestellt. 1587 teilt Joachim Poschinger das Gut unter seinen beiden Söhnen Hans und Paulus auf – womit die bis heute andauernde Familientradition der Poschinger als Glashütten- und Gutsherren ihren Anfang nimmt.
Die Freiherrn von Poschinger gehören zu den ältesten Familien in Bayern; bereits 1140 wird der erste Poschinger urkundlich erwähnt. 1547 verleiht Herzog Albrecht V. den Poschingern ein Familienwappen, das bis heute geführt wird. Indem Joachim Poschinger 1568 das Glashüttengut Zadlershütte bei Frauenau erwirbt, beginnt die mittlerweile 450-jährige Geschichte der Poschinger als Glashütten- und Gutsherren im Bayerischen Wald. Die Glashütte in Frauenau und das zugehörige Gut Oberfrauenau werden 1605 gekauft. Im Laufe der Jahrhunderte betreibt die Familie Glashütten in Spiegelhütte, Buchenau, Oberzwieselau und Theresienthal. Nur die Hütte in Frauenau bleibt als einzige ihrer Art bestehen. Sie ist die älteste Deutschlands mit der längsten Familientradition der Welt.
*1971
betreibt die Glasmanufaktur in der 15. Generation. Mit ihrer über 450-jährigen Geschichte ist die Manufaktur die älteste Glashütte Deutschlands mit der längsten Familientradition der Welt.
1939-2018
führt das Glashüttengut bis 2007 und übergibt den Besitz an seinen ältesten Sohn Benedikt.
1908-1990
führt die Glasmanufaktur in der Moosau bis 1980. Der Unternehmer und diplomierte Forstwirt wird 1952 als Repräsentant der Forstwirtschaft in den Bayerischen Senat gewählt. Von 1968 bis 1982 steht er dem Senat als Präsident vor. Das Glashüttengut übergibt Hippolyt Freiherr Poschinger 1980 an seinen ältesten Sohn Stephan.
1869-1942
übernimmt die Glashütte in der Moosau, die zwischen 1905 und 1924 an Isidor Gistl verpachtet war, führt sie durch den 1. Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise. Die Öfen zahlreicher Glashütten im Bayerischen Wald erkalten zu dieser Zeit, unter anderem schließen die Poschinger-Hütten in Buchenau, Spiegelhütte und Oberzwieselau.
1842-1917
übernimmt 1900 das Glashüttengut von seinem kinderlosen Bruder Georg Benedikt II. Ein Jahr später erhebt ihn Prinzregent Luitpold in den Freiherrnstand.
1845-1900
betreibt die Glashütte in der Moosau. Auf seine Initiative hin wird 1877 die Eisenbahnstrecke Zwiesel-Grafenau gebaut, die die Moosauhütte fortan optimal anbindet. Die Neuhütte hat 1867 ein Brand zerstört und auch die Altposchingerhütte und die Spiegelhütte sind unrentabel geworden. Ihre Öfen werden 1890 bzw. 1893 gelöscht.
1794-1863
übernimmt 1861 die 1836 gegründete Glashütte in Theresienthal, die bis zum Tod des letzten Poschinger der Theresienthaler Linie im Jahr 1977 in Familienbesitz bleibt. Johann Michael erbaut 1835 die Spiegelhütte in Oberfrauenau und eine dazugehörige Schleiferei am Kleinen Regen. 1848 nimmt er die Moosauhütte in Betrieb, in der das Poschinger-Glas bis heute gefertigt wird.
1749-1830
wird 1790 in den Adelsstand erhoben. Er betreibt die Glashütten in der Regenhäng sowie die Altposchingerhütte und baut 1825 die Neuhütte in Oberfrauenau.
1709-1787
erbaut 1747 eine neue Glashütte in der Regenhäng nahe der heutigen Trinkwassertalsperre. 1769 löscht er die Öfen in den Glaserhäusern und nimmt stattdessen eine Hütte am einstigen Standort der Altposchingerhütte in Betrieb.
1663-1733
übernimmt das Glashüttengut von seinem kinderlosen Bruder Christian. Seine Glashütte in der Unterbreitenau übergibt er an einen seiner Söhne, der die unrentable Hütte aber 1752 stilllegt.
1668-1730
legt 1708 die Altposchingerhütte still und nimmt stattdessen eine neue Hütte in Glaserhäuser in Betrieb. Acht Jahre zuvor hat sein Bruder Georg Wilhelm das Glashüttengut Unterbreitenau bei Bischofsmais erworben. Ein weiterer Bruder, der Glasmachermeister Hans-Carl Poschinger, schreibt das erste Rezept für die Herstellung von rotem, gelbem und grünem Glas nieder.
1637-1701
legt die Glashütte auf der Zell um das Jahr 1666 still und nimmt 1668 mit der Altposchingerhütte eine neue Glashütte in Betrieb. Etwa 1675 verkauft er die Riedelhütte. Die Angaben entstammen einem Tagebuch, das Franz Poschinger zwischen 1666 und 1700 führt und worin er das Leben in der Glashütte und auf dem Gut beschreibt. Seine Aufzeichnungen liegen der Familie im Original vor und stellen ein einzigartiges kulturhistorisches Dokument des Bayerischen Waldes dar.
1607-1658
betreibt die Frauenauer Hütte auf der Zell, einem Ortsteil Frauenaus. Für seine Nachfahren erwirbt er 1652 die Riedelhütte bei Grafenau. 1639 wird er mit dem Gut Oberanzenberg und der Oberpfalz belehnt, woraufhin die Poschinger als Landsassen zum Oberpfälzer Adel zählen.
1553-1610
ist Stammvater der böhmischen Linie der Poschinger. Er erwirbt das Glashüttengut Frauenau im Jahr 1605. Sein Bruder Hans begründet die Oberzwieselauer Poschinger-Linie. Unter Benedikt von Poschinger erlangen die Kelche und Gläser der Oberzwieselauer Hütte im farbigen und formschönen Stil des Historismus in byzantinischer Manier Weltruhm. Durch Erbteilung des Glashüttenguts Oberzwieselau entsteht die Buchenauer Poschinger-Linie mit zugehöriger Glashütte. Deren Jugendstilgläser sowie die Kirchenfenster aus der angegliederten „Spiegelhütte“ erregen internationales Aufsehen.
1523-1599
begründet die „gläserne“ Tradition der Poschinger durch den Kauf des Glashüttenguts Zwieselau bei Frauenau am 10. Juli 1568. Bereits 21 Jahre zuvor, 1547, verleiht ihm der kaiserliche Hofpfalzgraf Peter Apian ein Familienwappen, das bis heute geführt wird.